30. Oktober 2013

 "Der Strukturbegriff scheint sich gut dafür zu eignen, sich in Denklücken zu schmiegen."


Stefan Kühl, geb. 1966

Systemdesign – neue Wendung der Fachdiskussion um den Aufbau innerbetrieblicher Konfliktmanagementsysteme

von Wilfried Kerntke

Die Diskussion um den Aufbau von innerbetrieblichen Konfliktmanagementsystemen ist in einem deutlichen Wandel begriffen. Sie entwächst ihren Kinderschuhen. In den ersten Jahren war es noch vor allem darum gegangen, in Unternehmen ein stehendes Mediationsangebot aufzubauen, also möglichst sinnreiche Strukturen zu schaffen, einen Mechanismus quasi, der die Konflikte im Unternehmen zu den Mediatoren transportiert, und im Umfeld dieses Mechanismus zusätzliche Beratungsressourcen für Konflikte bereitzustellen.  Die grundlegende Organisationsform für die Nutzung dieser Angebote ist ein Marktgeschehen: Nur ein Angebot, das als attraktiv erscheint, wird genutzt. Das passt zum Basiswissen über Mediation als einem freiwilligen (frei wählbaren) Prozess. Durch die Erfahrungen vieler Berater in den letzten Jahren macht dieses KMS-Modell jetzt einer stärker systemischen Ausrichtung Platz. Deren neues Schlagwort heißt Systemdesign.

20. Oktober 2013

Empowerment: Persönliches Konfliktcoaching für den Auftraggeber

von Bernd Fechler
Um für die in den vorherigen Beiträgen beschriebene intensive Zusammenarbeit eine solide Grundlage zu geben, müssen wir unsere Auftraggeber nicht nur in ihrer offiziellen Rolle als Repräsentanten des Unternehmens adressieren, sondern uns auch für ihre persönliche Situation interessieren: Wie weit fühlen sie sich vom Konflikt betroffen und in ihn involviert?  
Ein heikler Punkt ist die Reputationsfrage: Was bedeutet es für das Umfeld, dass eine Mediation stattfinden soll?

10. Oktober 2013


"We must not make things stand still in order that they might be studied."
   
"Wir sollten das Leben nicht anhalten damit wir es studieren können."
   
Lev Vygotsky (1896 -1934) in den Mund gelegt von Fred Newman (1935-2011)

Working and Playing with inmedio

Ein Entwicklungstag mit Lois Holzman am 03. 10. 2013

von Wilfried Kerntke

Eine Psychologie des Werdens (a psychology of becoming) –  das ist die Übersetzung von Lois Holzman für die Entwicklungspsychologie von Lev Vygotsky (1896-1934). In unseren Breiten heute kaum noch bekannt, hat dieser russische Vordenker des Praktischen für den postmodernen Kontext heutiger Gesellschaft und Wirtschaft einiges zu bieten. Und Lois Holzman ist eine seiner spannendsten Protagonisten. Wir hatten die Gründerin und Leiterin des New Yorker East Side Institute nach Frankfurt eingeladen, um Impulse aus ihrer Arbeit mit unserer Praxis der Mediation und Konfliktberatung in einen Dialog zu bringen. In kleinem Kreis – inmedio frankfurt and friends, was einige unserer Kunden mit einschließt –  haben wir einen Tag lang gearbeitet und gespielt. Ich will knapp wiedergeben, was wir dabei erfahren und erlebt haben.