30. September 2013

Organisationsmediation heißt, die Verantwortungsfrage stellen

 von Bernd Fechler 

Das Zusammenspiel aller Beteiligten im Unternehmen ist durch abgestufte Verantwortung geregelt. Unter diesem Gesichtspunkt sind Mediationsgespräche ebenso wie die vorangehenden Auftragsgespräche Dialoge darüber, wer wofür Verantwortung hat oder haben soll.  Mit der Feedbackschleife der Organisationsmediation (Kerntke 2004) ist in den letzten Jahren eine Vorgehensweise etabliert worden, die auf dieser Ebene ansetzt. Hier kann nötigenfalls nach der Mediation besser austariert werden, wenn sich Divergenzen zeigen zwischen dem, was jemand tragen und verantworten muss, und dem, was er gestalten darf.

20. September 2013

Herzlich Willkommen!

Herzlich Willkommen, es freut uns, dass Sie zu uns gekommen sind!

Ab heute wird auf dieser Seite an jedem 10., 20. und 30. des Monats ein Beitrag zu neuen Entwicklungen in der Wirtschafts- und Organisationsmediation veröffentlicht. 
Die Autoren sind Mediatoren und Organisationsentwickler, die sich seit 20 Jahren mit der Verbindung beider Disziplinen praktisch sowie in vielen Veröffentlichungen auseinander setzen und damit das Fach "Organisationsmediation" wesentlich geprägt haben.
Der Aufbau innerbetrieblicher Konfliktmanagementsysteme ist für viele unserer Kunden ein wichtiges Thema. Wir gehören zu den Gründungsinstituten der Gesellschaft für Systemdesign und nächstes Frühjahr erscheint unser Buch zum Thema (Hrsg. Kurt Faller und Wilfried Kerntke, Schäffer-Poeschl-Verlag 2014).

Unsere Blog-Beiträge werden zum einen die fachliche Arbeit der Autoren wiederspiegeln, zum anderen wollen wir aber auch vieles teilen, was wir für interessant, diskussionsträchtig oder einfach schön halten. Treten Sie mit uns in Dialog, wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren wünschen Ihnen
Wilfried Kerntke, Bernd Fechler und Marcela Müllerová




"Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist."
Henry Louis Mencken (1880-1956)

Über die Einbindung des de jure Auftraggebers in der Organisationsmediation

De jure Auftraggeber als Finanzier und Erlaubnisgeber - diese zwei „Standardfunktionen“ entsprechen immer noch dem Bild, das sich viele Beteiligte an einer innerbetrieblichen Mediation machen. Wir halten das für zu eng. Zumindest in komplexen Fällen ist eine deutlich intensivere Einbindung des Auftraggebers in den Mediationsprozess eine Erfolgsvoraussetzung unserer Arbeit.


Das Standardmodell …
Zu den Selbstverständlichkeiten der Organisationsmediation gehört die Unterscheidung zwischen de jure und de facto Auftraggebern, die zusammen mit den Mediatoren das sogenannte  Auftragsdreieck bilden. Das Herz vieler Mediatoren scheint dabei eindeutig auf Seiten der de facto Auftraggeber zu schlagen. Die Konfliktparteien sind als Medianden ihre „eigentlichen“ Kunden, die zentralen Adressaten und Nutznießer (und damit Sinngeber) ihrer Arbeit.