30. Oktober 2013
Systemdesign – neue Wendung der Fachdiskussion um den Aufbau innerbetrieblicher Konfliktmanagementsysteme
von Wilfried Kerntke
Die Diskussion um den Aufbau von innerbetrieblichen
Konfliktmanagementsystemen ist in einem deutlichen Wandel begriffen. Sie entwächst
ihren Kinderschuhen. In den ersten Jahren war es noch vor allem darum gegangen,
in Unternehmen ein stehendes Mediationsangebot aufzubauen, also möglichst
sinnreiche Strukturen zu schaffen, einen Mechanismus quasi, der die Konflikte im Unternehmen zu den
Mediatoren transportiert, und im Umfeld dieses Mechanismus zusätzliche
Beratungsressourcen für Konflikte bereitzustellen. Die grundlegende Organisationsform für die
Nutzung dieser Angebote ist ein Marktgeschehen: Nur ein Angebot, das als
attraktiv erscheint, wird genutzt. Das passt zum Basiswissen über Mediation als
einem freiwilligen (frei wählbaren) Prozess. Durch die Erfahrungen vieler Berater in den letzten Jahren macht dieses
KMS-Modell jetzt einer stärker systemischen Ausrichtung Platz. Deren neues
Schlagwort heißt Systemdesign.
20. Oktober 2013
Empowerment: Persönliches Konfliktcoaching für den Auftraggeber
von Bernd Fechler
Um für die in den vorherigen
Beiträgen beschriebene intensive Zusammenarbeit eine solide Grundlage zu geben,
müssen wir unsere Auftraggeber nicht nur in ihrer offiziellen Rolle als
Repräsentanten des Unternehmens adressieren, sondern uns auch für ihre persönliche
Situation interessieren: Wie weit fühlen sie sich vom Konflikt betroffen und
in ihn involviert?
Ein heikler Punkt ist die Reputationsfrage: Was bedeutet es für das Umfeld, dass eine Mediation stattfinden soll?
Ein heikler Punkt ist die Reputationsfrage: Was bedeutet es für das Umfeld, dass eine Mediation stattfinden soll?
10. Oktober 2013
Working and Playing with inmedio
Ein Entwicklungstag mit Lois Holzman am 03. 10. 2013
von Wilfried Kerntke
Eine Psychologie des Werdens (a psychology of becoming) – das ist die Übersetzung von Lois Holzman für
die Entwicklungspsychologie von Lev Vygotsky (1896-1934). In unseren Breiten heute
kaum noch bekannt, hat dieser russische Vordenker des Praktischen für den
postmodernen Kontext heutiger Gesellschaft und Wirtschaft einiges zu bieten. Und
Lois Holzman ist eine seiner spannendsten Protagonisten. Wir hatten die
Gründerin und Leiterin des New Yorker East Side Institute nach Frankfurt
eingeladen, um Impulse aus ihrer Arbeit mit unserer Praxis der Mediation und
Konfliktberatung in einen Dialog zu bringen. In kleinem Kreis – inmedio
frankfurt and friends, was einige unserer Kunden mit einschließt – haben wir einen Tag lang gearbeitet und
gespielt. Ich will knapp wiedergeben, was wir dabei erfahren und erlebt haben.
30. September 2013
Organisationsmediation heißt, die Verantwortungsfrage stellen
von Bernd Fechler
Das Zusammenspiel aller Beteiligten im Unternehmen ist durch abgestufte Verantwortung geregelt. Unter diesem Gesichtspunkt sind Mediationsgespräche ebenso wie die vorangehenden Auftragsgespräche Dialoge darüber, wer wofür Verantwortung hat oder haben soll. Mit der Feedbackschleife der Organisationsmediation (Kerntke 2004) ist in den letzten Jahren eine Vorgehensweise etabliert worden, die auf dieser Ebene ansetzt. Hier kann nötigenfalls nach der Mediation besser austariert werden, wenn sich Divergenzen zeigen zwischen dem, was jemand tragen und verantworten muss, und dem, was er gestalten darf.
20. September 2013
Herzlich Willkommen!
Herzlich Willkommen, es freut uns, dass Sie zu uns gekommen sind!
Ab heute wird auf dieser Seite an jedem 10., 20. und 30. des Monats ein Beitrag zu neuen Entwicklungen in der Wirtschafts- und Organisationsmediation veröffentlicht.
Die Autoren sind Mediatoren und Organisationsentwickler, die sich seit 20 Jahren mit der Verbindung beider Disziplinen praktisch sowie in vielen Veröffentlichungen auseinander setzen und damit das Fach "Organisationsmediation" wesentlich geprägt haben.
Der Aufbau innerbetrieblicher Konfliktmanagementsysteme ist für viele unserer Kunden ein wichtiges Thema. Wir gehören zu den Gründungsinstituten der Gesellschaft für Systemdesign und nächstes Frühjahr erscheint unser Buch zum Thema (Hrsg. Kurt Faller und Wilfried Kerntke, Schäffer-Poeschl-Verlag 2014).
Unsere Blog-Beiträge werden zum einen die fachliche Arbeit der Autoren wiederspiegeln, zum anderen wollen wir aber auch vieles teilen, was wir für interessant, diskussionsträchtig oder einfach schön halten. Treten Sie mit uns in Dialog, wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren wünschen Ihnen
Wilfried Kerntke, Bernd Fechler und Marcela Müllerová
"Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist."
Ab heute wird auf dieser Seite an jedem 10., 20. und 30. des Monats ein Beitrag zu neuen Entwicklungen in der Wirtschafts- und Organisationsmediation veröffentlicht.
Die Autoren sind Mediatoren und Organisationsentwickler, die sich seit 20 Jahren mit der Verbindung beider Disziplinen praktisch sowie in vielen Veröffentlichungen auseinander setzen und damit das Fach "Organisationsmediation" wesentlich geprägt haben.
Der Aufbau innerbetrieblicher Konfliktmanagementsysteme ist für viele unserer Kunden ein wichtiges Thema. Wir gehören zu den Gründungsinstituten der Gesellschaft für Systemdesign und nächstes Frühjahr erscheint unser Buch zum Thema (Hrsg. Kurt Faller und Wilfried Kerntke, Schäffer-Poeschl-Verlag 2014).
Unsere Blog-Beiträge werden zum einen die fachliche Arbeit der Autoren wiederspiegeln, zum anderen wollen wir aber auch vieles teilen, was wir für interessant, diskussionsträchtig oder einfach schön halten. Treten Sie mit uns in Dialog, wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren wünschen Ihnen
Wilfried Kerntke, Bernd Fechler und Marcela Müllerová
"Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist."
Henry Louis Mencken (1880-1956)
Über die Einbindung des de jure Auftraggebers in der Organisationsmediation
De jure Auftraggeber als Finanzier und
Erlaubnisgeber - diese zwei „Standardfunktionen“ entsprechen immer noch dem
Bild, das sich viele Beteiligte an einer innerbetrieblichen Mediation machen.
Wir halten das für zu eng. Zumindest in komplexen Fällen ist eine deutlich
intensivere Einbindung des Auftraggebers in den Mediationsprozess eine Erfolgsvoraussetzung
unserer Arbeit.
Das
Standardmodell …
Zu den Selbstverständlichkeiten der
Organisationsmediation gehört die Unterscheidung zwischen de jure und de facto
Auftraggebern, die zusammen mit den Mediatoren das sogenannte Auftragsdreieck bilden. Das Herz vieler
Mediatoren scheint dabei eindeutig auf Seiten der de facto Auftraggeber zu
schlagen. Die Konfliktparteien sind als Medianden ihre „eigentlichen“ Kunden,
die zentralen Adressaten und Nutznießer (und damit Sinngeber) ihrer Arbeit.
Abonnieren
Posts (Atom)